Freda Fiala

Herzlich willkommen auf meiner Seite.

Als Kulturwissenschaftlerin befasse ich mich mit den transregionalen Verflechtungen zwischen Mitteleuropa und Ostasien. Im Zentrum meines Interesses stehen kulturelle und museologische Infrastrukturen sowie die Frage, wie transmoderne Zirkulationsprozesse Identitätskonzepte, Technologie- und Umweltdiskurse mitprägen.

Ich habe in Wien, Berlin, Hong Kong und Taipei Theaterwissenschaften und Sinologie studiert und im Rahmen meiner Ausbildung mehrere Jahre in Ostasien gelebt und geforscht. Diese Aufenthalte haben meinen Blick für die kuratorischen und institutionellen Bedingungen geschärft, unter denen kulturelle Narrative entstehen, Öffentlichkeiten konstituiert werden und politische Aushandlungsprozesse sich formen.

Derzeit lebe ich in Wien und bin ich als Universitätsassistentin (Post-Doc) Teil des interdisziplinären ERC-Forschungsprojekts OLFAC (Olfactormativity: Exploring the Intervening Performativity of Smell) an der Kunstuniversität Linz.

Derzeitiges Forschungsprojekt

Seit November 2024 bin ich wissenschaftliche Mitarbeiterin im Forschungsprojekt OLFAC – Olfactormativity: Exploring the Intervening Performativity of Smell (ERC Consolidator Grant). Das interdisziplinär ausgerichtete Projekt untersucht die performative Wirksamkeit von Geruch an der Schnittstelle von Kunst, Politik und Gesellschaft. Das Projekt unter der Leitung von Prof. Dr. Silke Felber ist am Institut für Kulturwissenschaft der Kunstuniversität Linz angesiedelt.

Freda Fiala ist Teil des ERC-Forschungsprojekts OLFAC zur olfaktorischen Performativität an der Kunstuniversität Linz

Rezente Veröffentlichungen

On-curating Artikel, Veröffentlichung von Freda Fiala zu kuratorischen Netzwerken und kultureller Diplomatie in Taiwan

The Taipei Performing Arts Center and the Bauhaus – The Visceral Economy of “Avant-Garde”

Curatography. The Study of Curatorial Culture
13 (English/Chinese). Hrsg. von Lin Hongjohn.

Feldforschung von Freda Fiala in Taiwan zu Kulturpolitik, kuratorischer Praxis

In Vorbereitung

Derzeit arbeite ich an meiner ersten Monografie, die 2026 bei Brill erscheinen wird. Ausgehend von meiner Dissertation analysiert das Buch die institutionellen, kuratorischen und
geopolitischen
Dynamiken der
neuen Performing
Arts Center in Taiwan.


Ein Blick auf die räumlichen Dimensionen dieser Institutionen verdeutlicht bereits die Relevanz jener Strategien, mit denen Taiwan sich im globalen wie regionalen Kunstfeld verortet: Das Taipei Performing Arts Center (TPAC) verfügt über drei variabel kombinierbare Bühnen mit insgesamt rund 3.100 Sitzplätzen – darunter ein kugelförmiges Theater, das internationale Aufmerksamkeit auf sich zieht. Das National Kaohsiung Center for the Arts – Weiwuying ist mit seinen über 6.000 Sitzplätzen, verteilt auf Opernhaus, Konzerthaus, Theater und Recital Hall, nicht nur das größte Kulturzentrum Asiens, sondern auch ein Monument der kulturellen Öffnung des einstigen Militärgeländes im Süden Taiwans. Das National Taichung Theater (NTT) bietet mit drei Sälen insgesamt etwa 2.300 Sitzplätze – untergebracht in einem radikal organisch konzipierten Bau, der als performative Raumskulptur ebenso wie als Theatereinrichtung gelesen werden kann.

Demgegenüber erscheint das Wiener Burgtheater in Wien mit seinen 1.200 Sitzplätzen fast intim.

Im Fokus meines Buchs stehen Fragen kultureller Souveränität, regionaler Vernetzung und
künstlerischer Wissensproduktion – untersucht anhand
zentraler Festivals,
öffentlicher Kultur-
infrastrukturen und
transnationaler
Kooperationsmodelle.

Das Taipei Performing Arts Center als Symbol institutioneller Transformation und kulturpolitischer Positionierung im zeitgenössischen Taiwan, fotografiert im Kontext von Freda Fialas Forschung zu Infrastrukturen und kuratorischen Netzwerken
Das Taipei Performing Arts Center gilt als Meilenstein der Kulturpolitik Taiwans. Es steht im Zentrum meiner Forschung zu institutionellen Infrastrukturen und regionalen Netzwerkstrategien im asiatisch-pazifischen Raum.

Non-Fungible Body? – Katalog

The Non-fungible Body?
Performance and
Digitalisation



Im Herbst 2023 erschien im DISTANZ Verlag Berlin der von mir gemeinsam mit Alfred Weidinger und River Lin herausgegebene Sammelband The Non-fungible Body? Performance and Digitalisation. Die Publikation (DE/EN) versammelt künstlerische, kuratorische und theoretische Perspektiven auf die Bedingungen des Performativen im Zeitalter digitaler Reproduzierbarkeit, algorithmischer Infrastrukturen und postpandemischer Körperpolitik. Ausgehend von dem titelgebenden Spannungsverhältnis – der Nicht-Austauschbarkeit des Körpers im Kontext digitaler Zirkulation – loten die Beiträge neue Formen von Verkörperung, Affizierung und Co-Präsenz aus. Der Band entstand im Rahmen des gleichnamigen Festivals im OK Linz.

DISTANZ Verlag Berlin (2023).
Ed. by Freda Fiala, together with
Alfred Weidinger and River Lin
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EATS Award

Freda Fiala wurde mit dem Young Scholar Award 2025 der European Association of Taiwan Studies (EATS) ausgezeichnet.

Der EATS Young Scholar Award würdigt herausragende eigenständige Forschungsleistungen im Bereich der Taiwan Studies. Grundlage der Auszeichnung ist ein eingereichter Artikel, der ein akademisches Begutachtungsverfahren durchläuft.

Als Finalistin war Freda Fiala eingeladen, ihre Arbeit auf der jährlichen EATS-Konferenz zu präsentieren, die vom 20. bis 22. Juni 2025 an der Palacký-Universität Olmütz (Tschechien) stattfand.

Freda Fiala, Kulturwissenschaftlerin in Wien mit Fokus auf transregionale Verflechtungen zwischen Mitteleuropa und Ostasien

Aktuelles

○  Im Frühjahr 2025 war meine Forschung auf mehreren internationalen Konferenzen vertreten. Bei der Asia Pacific Artistic Research Conference (APARN) in Bangkok präsentierte ich das Paper “The Sensing Fold: Artistic Research in Asia Pacific Performance Ecologies”. Im Rahmen der Jahreskonferenz der European Association for Taiwan Studies (EATS) in Olmütz – die sich in diesem Jahr dem Thema „Taiwan and the Indo-Pacific“ widmete – sprach ich über Taiwans aktuelle Kulturpolitik. Auf der Konferenz der International Federation for Theatre Research (IFTR) in Köln stellte ich meinen Beitrag “Performing “Asia” as Olfactory Method” vor. Darüber hinaus nahm ich am Symposium De-Imperialising Histories and Blazing Forms des Asia Forum im Wereldmuseum Rotterdam teil.

○  In den Monaten Februar und März 2025 führte mich meine laufende Forschung im Rahmen des ERC-Projekts OLFAC erneut nach Taipei, wo ich Archivrecherchen zu kolonialen Spuren und Geschichten von Kampfer fortsetzte. In diesem Zusammenhang war ich eingeladen, Gastvorträge an der National Taipei University of the Arts, der Chulalongkorn University in Bangkok sowie an der University of Melbourne in Naarm/Melbourne zu halten.
Während meines Aufenthalts in Melbourne besuchte ich das triennale Asia TOPA Festival, dessen kuratorische Entwicklung und regionale Verankerung ich in einer Rezension für ARTFORUM reflektierte.

○  Im Vorjahr nahm ich an der Writer’s Residency des Kyoto Experiment Festivals teil – einer von der Delegation der Europäischen Union in Japan initiierten und vom Goethe-Institut Tokyo gemeinsam mit dem Festivalteam sowie der Saison Foundation geförderten Residenz. Der Aufenthalt mündete in mehrere Beiträge:

– ein Essay “Kyoto Experiment 2024: Kansai’s “fringe institution” has turned 15

– ein Radiobeitrag für das Ö1 Kulturjournal, ausgestrahlt am 24. Oktober 2024

– und eine deutschsprachige Kritik für Theater der Zeit: “Eine Wette auf die Zukunft. Das Kyoto Experiment Festival – die wichtigste japanische Fringe-Institution”, erschienen in der Januar-Ausgabe 2025.

Frühere Projekte

Artist-in-Residence-Programm

Im Jahr 2023 initiierte ich ein Artist-in-Residence-Programm zwischen dem Yingge Ceramics Museum (新北市立鶯歌陶瓷博物館) in New Taipei City und der Academy of Ceramics Gmunden an der Gmundner Keramik Manufaktur in Österreich – das erste museal unterstützte Residenzprogramm zwischen Taiwan und Österreich, das neue künstlerische Austauschbeziehungen begründet. Die Residenz wird jeweils über eine Ausschreibung beider Institutionen vergeben.

Jährlich erhalten so Künstler:innen, die mit Keramik arbeiten, die Möglichkeit, im Rahmen eines dreimonatigen Aufenthalts in Gmunden und Yingge zu arbeiten.


○ Öffentliche Veranstaltungen

Im Dezember 2024 kuratierte ich gemeinsam mit Frederike Sperling das Symposium Performance besides Itself. Infra- and Parastructures of a Contemporary Liveness im Kunstraum Niederoesterreich in Wien. Zu unseren Gästen zählte unter anderem Annie Jael Kwan (im Bild rechts), mit der ich über ihre Arbeit zwischen Großbritannien, Europa und Asien – als freie Kuratorin und Forscherin – sprach.

Im Juli 2024 war ich Mitorganisatorin und Kuratorin des Symposiums Curatorial Tipping Points, einer Veranstaltung der Austrian Association of Curators (AAC) in Kooperation mit dem Museum der Moderne Salzburg und dem Salzburger Kunstverein.

Artist in Residency Programm Yingge Oberösterreich Gmunden, Taiwan-Austria Kunst Beziehung
Freda Fiala bei einem Vortrag über museologische Infrastrukturen und transmoderne Identitätskonzepte in Ostasien

Derzeit erweitere ich meine Forschung in Richtung von Museums- und Sammlungsforschung – mit besonderem Interesse an der Frage, wie Ausstellungspraktiken und institutionelle Kontexte kulturelle Bedeutungsproduktion im Spannungsfeld zwischen Ostasien und Mitteleuropa prägen. Mich interessieren transdisziplinäre Zugänge ebenso wie narrative Strategien, mit denen Museen und kulturelle Infrastrukturen gesellschaftliche Fragen erfahrbar machen – und Formen des Erinnerns, Zeigens und Erzählens neu erproben.

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